Kitas in SH: Warum mehr Kinder ganztags betreut werden

25. November 2025 10:56Quelle: NDR / RSS-Feed-Import

Kitas in SH: Warum mehr Kinder ganztags betreut werden

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Anstieg der Ganztagsbetreuung in Schleswig-Holstein
Die Zahl der ganztägig betreuten Kita-Kinder zwischen drei und sechs Jahren in Schleswig-Holstein steigt stetig an und liegt laut Statistikamt Nord inzwischen bei fast 50 Prozent, verglichen mit etwa einem Drittel vor neun Jahren. Der Hauptgrund für diesen Anstieg ist die Notwendigkeit für Eltern, Familie und Beruf besser vereinbaren zu können, wie die Vereinigung der Kita-Leitungen Schleswig-Holstein erklärt. Die Kita Kiks in Lübeck illustriert diese Entwicklung mit sehr langen Betreuungszeiten (6 Uhr bis 18 Uhr), die besonders für Eltern mit unflexiblen Arbeitszeiten (wie Rufdienst) essenziell sind.

Große regionale Unterschiede und Fachkräftemangel
Es bestehen erhebliche regionale Unterschiede bei der Nutzung von Ganztagsplätzen: In Städten sind die Quoten deutlich höher (Kiel: 87%) als in ländlichen Kreisen (Stormarn: 22%; Dithmarschen: 15%). Ein wesentlicher Grund für diese Diskrepanz ist der Fachkräftemangel, der besonders auf dem Land die Besetzung von Nachmittagsstellen verhindert. Die Betreuung muss dort oft durch die Familien selbst organisiert werden, wobei Großeltern oder Nachbarn einspringen, was mit einem hohen organisatorischen Aufwand verbunden ist.

Pädagogische Bedenken bei langer Verweildauer
Landesweit sind knapp 36.000 Kinder ganztägig in Kitas angemeldet. Sylvia Kägi, Professorin für Pädagogik der Kindheit an der HAW Kiel, betont die Bedeutung der Kita als Bildungsort, etwa für die sprachliche Förderung. Sie warnt jedoch vor zu langen Betreuungszeiten. Sie plädiert dafür, dass der Kita-Tag spätestens um 16:30 Uhr enden sollte. Eine Begrenzung des Tages würde sowohl die Kinder (mehr Familienzeit) als auch die Fachkräfte (längere Regenerations- und Vorbereitungszeiten) entlasten.

Da eine frühe Abholung nicht immer möglich ist, versucht die Kita Kiks, den langen Tag durch Abwechslung zu mildern. Leiter Jens Meißner setzt auf Freispiel, Sportangebote und die Zusammenarbeit mit externen Anbietern für Musik- und Sprachförderung, um die Belastung der Kinder durch Vielfältigkeit zu reduzieren.

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