Jubilar Polzin und der HSV: Zwischen Entwicklungszielen und Ergebniskrise

25. November 2025 11:00Quelle: NDR / RSS-Feed-Import

Jubilar Polzin und der HSV: Zwischen Entwicklungszielen und Ergebniskrise

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Der HSV ist nach einem ordentlichen Saisonstart in eine ernste Ergebniskrise geraten und steht nach fünf sieglosen Partien in Folge im Tabellenkeller unter Druck. Trainer Merlin Polzin vollzog eine tiefgreifende taktische Umstellung. Polzin, der sein einjähriges Amtsjubiläum feiert, hat den offensiven „Hurra“-Fußball der 2. Bundesliga zugunsten eines seriösen, auf Defensive und Sachlichkeit basierenden Spielsystems abgeschworen („Safety first“). Er ist davon überzeugt, dass nur dieser Weg den langfristigen Klassenerhalt in der Bundesliga sichert. Polzin bekräftigt, dass die inhaltlichen Entwicklungsziele schlussendlich zu den gewünschten Ergebniszielen führen werden.

Die offensive Bilanz ist jedoch mager: Die Hamburger erzielten in elf Partien nur neun Treffer, wovon vier auf den Sieg gegen Mainz 05 entfielen. Sechsmal blieb der HSV torlos. Diese Harmlosigkeit steht im Kontrast zu Aufstiegsheld Davie Selke, der nach seinem ablösefreien Wechsel zu Basaksehir FK bei seinem Startelf-Debüt sofort traf.

Der Auftritt bei der jüngsten 0:1-Niederlage in Augsburg nährte Zweifel an Polzins These der stetigen Entwicklung. Der Trainer kritisierte sein Team hart für das restlos enttäuschende und zu passive, beinahe ängstliche Zweikampfverhalten. Polzin fordert Mumm, lebt diesen Mut jedoch durch die neue, defensive Herangehensweise nicht vor.

Das kompakte Spielsystem lässt nur einen Mittelstürmer zu. Bisher wurde meist Ransford Königsdörffer eingesetzt, während der mit Vorschusslorbeeren geholte Yussuf Poulsen verletzungsbedingt kaum eine Rolle spielt. Robert Glatzel, der nominelle dritte Angreifer und einstige zuverlässige Torschütze der 2. Liga, passt offenbar nicht in das neue Spielerprofil und ist Ersatz. Auch etablierte Leistungsträger wie Jonas Meffert, Bakery Jatta, Emir Sahiti oder Silvan Hefti sind plötzlich außen vor. Ein anhaltender Misserfolg könnte das Binnenklima belasten.

Dem jungen Coach steht nun die „Woche der Wahrheit“ mit drei Heimspielen bevor: die Bundesliga-Partie gegen den VfB Stuttgart, das DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Holstein Kiel und das Nordderby gegen Werder Bremen. Polzin muss liefern, da er trotz seiner Entwicklungsthesen und Fanvergangenheit beim HSV letztlich nur an Ergebnissen gemessen wird. Die fehlende Sentimentalität des Profifußballs, belegt durch den unverständlichen Abgang Selkes, akzentuiert die aktuellen Sturmprobleme.

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