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Die Debatte um steigende Sicherheitskosten für Weihnachtsmärkte, verschärft nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt 2024, führte in Medien und sozialen Netzwerken zum Gerücht über ein „Sterben der Weihnachtsmärkte“. Recherchen des NDR widerlegen diese Behauptung weitgehend.
Faktenlage und Umfrageergebnisse
In Deutschland existieren Tausende Weihnachtsmärkte (Deutscher Schaustellerbund: 3.250; GEMA: über 7.000). Eine Umfrage des NDR in über 300 norddeutschen Städten (Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Bremen) ergab, dass etwa 130 geantwortet und keine Absage ihrer Weihnachtsmärkte bestätigt haben.
Entstehung und Verbreitung der Falschinformation
Die Spekulationen begannen mit Berichten über explodierende „Terrorschutz“-Kosten in Dresden, woraufhin in sozialen Netzwerken die Rede vom drohenden „Kollaps der Weihnachtsmarkt-Kultur“ aufkam. Diese Behauptung wurde international (z.B. „Germany cancels Christmas“) und rhetorisch zugespitzt, oft verbunden mit anti-migrationspolitischen Äußerungen. Der Deutsche Schaustellerbund stellte Anfang November klar, dass keine massenhaften Absagen vorliegen.
Nur zwei Absagen wegen Sicherheitskosten bestätigt
Die Recherche zu Märkten, die 2025 im Vergleich zum Vorjahr ausfallen, ergab insgesamt zwölf Fälle. Lediglich zwei dieser Ausfälle wurden mit zu hohen Sicherheitskosten begründet: der Weihnachtsmarkt in Overath (Nordrhein-Westfalen) und eine eintägige „Christmas-Party“ in Sehnde (Niedersachsen). Die übrigen zehn Absagen basierten auf anderen Ursachen wie Baustellen, allgemeinem hohem Aufwand oder geringer Besucherzahl.
Gestiegene Sicherheitskosten werden getragen
Die NDR-Umfrage im Norden zeigte, dass die Kosten für den Zufahrtschutz zwar steigen – etwa ein Drittel der antwortenden Städte berichtete von erhöhten Sicherheitsmaßnahmen. Die Märkte finden dennoch statt. Beispielsweise stellte Bremen 2,8 Millionen Euro für eine „Grundschutzinfrastruktur“ bereit. Göttingen verzeichnet 400.000 Euro für die Anschaffung und Miete von Zufahrtsperren. Kleinere Städte nutzen oft kostengünstigere Lösungen.
Das Kulturgut Weihnachtsmarkt ist nicht bedroht
Trotz der gestiegenen Kosten musste bisher nur ein größerer Markt (Overath) abgesagt werden. Frank Hakelberg, Geschäftsführer des Deutschen Schaustellerbundes, kritisiert die negative Stimmungsmache in sozialen Netzwerken. Es gibt aktuell keinen Beleg für ein flächendeckendes „Sterben der Weihnachtsmärkte“.
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