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Herausforderungen der Schulsozialarbeit in Schleswig-Holstein
Die Schulsozialarbeit (SSA) hat sich an Schulen in Schleswig-Holstein (SH) etabliert, leidet jedoch stark unter fehlenden Standards. Es mangelt landesweit an verbindlichen Handlungs- und Finanzierungsrichtlinien, was zu großen Unterschieden in der Ausgestaltung führt.
Finanzierungslücke und Kommunale Belastung
Die Landesregierung veröffentlichte im Januar 2023 den „Orientierungsrahmen zur Förderung von Schulsozialarbeit“ und stellt jährlich 17,8 Millionen Euro (zuzüglich 3% für Tarifsteigerungen) primär für Personalkosten bereit. Die restliche Finanzierung liegt jedoch bei den Kommunen und Schulträgern, was Kommunen stark belastet. Schulverbände fordern eine vollumfängliche finanzielle Sicherstellung durch das Land, da Schulträger wie der Schulverband Albersdorf weit über 75 Prozent der Kosten übernehmen müssen.
Kritik am rechtlichen Rahmen und fehlende Anerkennung
Der Landesrechnungshof von SH bestätigte in seinem Bericht vom Juni 2024, dass die landesrechtlichen Regelungen zur Aufgaben- und Finanzierungsverantwortung für die Schulsozialarbeit „nicht gelungen“ seien. Trotz der Wichtigkeit, die Bildungsministerin Dorit Stenke (CDU) betont, sind in den kommenden Jahren keine wesentlichen Erhöhungen der Landesmittel zu erwarten. Ein weiteres Problem ist die mangelnde Unabhängigkeit: SSA-Mitarbeiter (wie André Holling-Wollmann) werden oft für Unterrichtsvertretungen oder Pausenaufsichten eingesetzt. Zudem fehlen vielerorts grundlegende Voraussetzungen wie eigene Büros oder Arbeitsbudgets, was SSA-Kräfte, besonders im ländlichen Raum, zu Einzelkämpfern macht.
Hohe Wechselbereitschaft und Professionalisierungsziel
Die schlechten Rahmenbedingungen wirken sich stark auf die Zufriedenheit aus: Eine Studie der HTW Saar ergab, dass rund 40 Prozent der Schulsozialarbeitenden in SH in den vergangenen zwölf Monaten über einen Stellenwechsel nachgedacht haben. Der Landesarbeitskreis Schulsozialarbeit (LAK) strebt die Professionalisierung und gesetzliche Verankerung der SSA an, wobei der Orientierungsrahmen in eine verbindliche Richtlinie ausgebaut werden soll. Positive Beispiele, wie die Gemeinschaftsschule in Itzehoe (Startchancenschule), zeigen, dass eine verbesserte Situation durch gute Netzwerke, Verknüpfung mit dem Offenen Ganztag und Einsatz von Bundesmitteln für präventive Projekte erreichbar ist.
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