Geomar-Chefin Matthes enttäuscht von Weltklimakonferenz

23. November 2025 16:16Quelle: NDR / RSS-Feed-Import

Geomar-Chefin Matthes enttäuscht von Weltklimakonferenz

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Die Direktorin des Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel, Katja Matthes, äußerte sich nach der 30. UN-Klimakonferenz (COP30) in Brasilien enttäuscht. Die Delegierten aus 200 Ländern konnten sich nicht auf einen verbindlichen Fahrplan zum Ausstieg aus fossilen Energien einigen, was der zentrale Kritikpunkt am Abschlussdokument ist.

Dringlichkeit und Nichterfüllung der Klimaziele: Matthes betont die höchste Dringlichkeit der Lage: 2024 wurde erstmals die globale Erwärmung von 1,5 Grad Celsius überschritten, die Meere (einschließlich der Ostsee) erwärmen sich, und das globale Kohlenstoffbudget zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels sei in nur vier Jahren aufgebraucht. Sie sieht es als positiv, dass ein Tropenwaldfonds beschlossen und das Bekenntnis zur Einhaltung der 1,5 Grad bekräftigt wurde. Dennoch fehle es komplett an einer Roadmap für den Ausstieg aus fossilen Energien.

Marginalisierung des Ozeans: Die Wissenschaftlerin kritisiert, dass die Rolle des Ozeans im Abschlusstext der COP30 nur sehr randständig sei. Sie argumentiert, dass effektiver Klimaschutz zwingend Ozeanschutz einschließen muss. Im finalen Dokument findet der Ozean nur einmal, der Schutz mariner Ökosysteme nur zweimal Erwähnung.

Als Vertreterin des Geomar, das gemeinsam mit internationalen Partnern zum dritten Mal im Ocean Pavilion der COP präsent war, diskutierte Matthes mit internationalen Kollegen und NGOs über die Lösungsansätze, die der Ozean für den Klimaschutz bietet. Die Wahrnehmung des Ozeans auf der internationalen Klimaagenda hat durch die Arbeit im Ozeanpavillon zugenommen – was sich beispielsweise in der Ernennung einer Meeresbeauftragten Brasiliens zeigte –, schlägt sich aber nicht im offiziellen Abschlussstatement nieder.

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