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Der U-Boot-Bunker „Kilian“ in Kiel fand sein endgültiges Ende am 23. November 2000 durch eine gezielte Sprengung. Der Abriss der Anlage war bereits am 26. September mit Baggerarbeiten gestartet, und der Nordturm war am 18. November in einer ersten Sprengung gefallen.
Bau, Funktion und Zerstörung im Zweiten Weltkrieg
Der Bunker wurde zwischen 1941 und 1943 am nördlichen Ufer der Schwentinemündung mithilfe von Zwangsarbeitern errichtet. Er diente dazu, neu gebaute U-Boote bei Restarbeiten sowie Ausbildungs- und Frontboote bei Reparaturen zu schützen. „Kilian“, am 13. November 1943 eingeweiht, war 168 Meter lang und verfügte über zwei 150 Meter lange, 80 Meter breite und 30 Meter hohe Nassboxen. Während des Krieges wurde der Bunker mehrfach getroffen, erlitt jedoch die schwersten Schäden in der Nacht vom 9. auf den 10. April 1945, als die britische Royal Air Force über 6.000 Bomben auf die Kieler Werftanlagen abwarf. Zahlreiche Arbeiter und Wachleute kamen dabei ums Leben.
Unvollständige Nachkriegssprengung
Nach Kriegsende versuchten die Alliierten, den Bunker zu beseitigen. Eine Sprengung am 26. Oktober 1946 zerstörte den Bau jedoch nur teilweise. Das südliche Eingangsportal und ein Werkstattbunker blieben erhalten. Diese markante Ruine ragte fortan als weithin sichtbares Symbol für Krieg, Leid und Zerstörung aus dem Wasser der Kieler Förde.
Abriss aufgrund des Hafenausbaus
Fünf Jahre vor der endgültigen Sprengung war der Verein Mahnmal Kilian gegründet worden, der sich unermüdlich für den Erhalt und die Nutzung der Bunkerruine als Dokumentations- und Veranstaltungsort einsetzte. Diese Bemühungen blieben jedoch erfolglos, da der Bunker dem geplanten Ausbau des Ostuferhafens im Wege stand und somit weichen musste.
Neues Mahnmal im Flandernbunker
Nach der Sprengung des „Kilian“ im Jahr 2000 erkannte Jens Rönnau, Mitbegründer des Vereins, eine neue Chance: Ihm wurde die Versteigerung des nahegelegenen Flandernbunkers vorgeschlagen. Der Verein Mahnmal Kilian ersteigerte den Hochbunker und nutzt diesen seither. Auch der Flandernbunker besitzt eine besondere historische Bedeutung, da er ebenfalls unter Einsatz von Zwangsarbeitern errichtet wurde und im Zweiten Weltkrieg als Schutzraum für Soldaten sowie als Kommandantur für den gesamten Ostseeraum fungierte. Der mittlerweile denkmalgeschützte Bau dient dem Verein heute als neuer Erinnerungsort, wo Ausstellungen, Lesungen, Zeitzeugengespräche und Diskussionen stattfinden – also genau die Arbeit, die ursprünglich im „Kilian“ geplant war. Rönnau bezeichnete den Flandernbunker 2020 als den „zweitbesten Ort“ für ihre Tätigkeit.
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