
Itzehoe (dpa/lno) – Vor dem Landgericht Itzehoe startet der Berufungsprozess gegen zwei Mitglieder einer Jugendgang, die rund um den Heider Bahnhofsvorplatz mehrere Straftaten begangen haben sollen. Im Juli 2024 hatte das Amtsgericht Meldorf vier Jugendliche sowie einen Heranwachsenden zu Strafen zwischen einem Jahr und sechs Monaten auf Bewährung und zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Zwei der Verurteilten legten Berufung ein, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Zuerst berichtete der «NDR».
Diverse Taten
Neben den Strafen ordnete das Amtsgericht damals Wertersatz in Höhe von insgesamt 1.920 Euro zugunsten der Geschädigten an. Für den im Juni 2024 gestarteten Prozess hatte das Gericht die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Zwei der Urteile waren bereits bei der Urteilsverkündung im vergangenen Jahr rechtskräftig.
Den vier Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren sowie dem Heranwachsenden (18 Jahre oder älter) wurden nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft schwere räuberische Erpressung, schwerer Raub und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Nähere Auskünfte zu den Tatvorwürfen gab die Staatsanwaltschaft mit Blick auf das Alter der Angeklagten damals nicht.
Im März 2024 hatte die Anwaltschaft gegen vier Angeklagte Ermittlungsverfahren eingeleitet. Alle vier Tatverdächtigen kamen damals in Untersuchungshaft. Die Gruppe soll in unterschiedlicher personeller Besetzung vorwiegend am Bahnhofsvorplatz in Heide diverse Straftaten verübt haben.
Heide im Blickpunkt
In Heide gab es in der Vergangenheit mehrfach Probleme mit Jugendkriminalität. So geriet die Dithmarscher Kreisstadt etwa 2023 wegen einer erschütternden Tat in die Schlagzeilen. Mehrere Mädchen im Alter von etwa 13 bis 16 Jahren sollen eine 13-jährige Jugendliche geschlagen und gedemütigt haben. Die Taten seien per Smartphone gefilmt worden, hieß es.