
Kiel (dpa) – Rechtzeitig zur Windjammerparade der Kieler Woche hat das deutsche Segelschulschiff «Gorch Fock» wieder in seinem Heimathafen festgemacht. Stürme und herausfordernde Wetterbedingungen sowie starker Seegang hätten Schiff und Besatzung im Prinzip bis zu den Shetland-Inseln vor wenigen Tagen begleitet, sagte Kommandant Elmar Bornkessel. «Jetzt sind wir umso froher, nach 137 Tagen tatsächlich hier wieder in Kiel angekommen zu sein.»
Im Marinestützpukt empfingen zahlreiche Angehörige die Crew am Morgen. Am 10. Februar hatte die «Gorch Fock» Kiel verlassen. Stationen waren unter anderem Vigo (Spanien), Portimao (Portugal), Lerwik (Großbritannien) und Warnemünde. Das Schiff legte auf seiner Reise 9.272 Seemeilen (entspricht in etwa 17.172 Kilometern), davon 8.374 Seemeilen unter Segeln (15.509 Kilometer).
Das Schiff war nahezu 90 Prozent der Zeit mit Kadetten an Bord tatsächlich unter Segeln, wie Bornkessel sagte. «Segeln alleine ist im Prinzip nicht das Entscheidende, aber das Segeln ist natürlich bei uns das Vehikel, die Ausbildungsziele zu transportieren.» In drei Abschnitten wurden insgesamt 240 Offizieranwärterinnen und -anwärter ausgebildet.
Windjammerparade
Am Samstag soll der Dreimaster die Windjammerparade zur Kieler Woche anführen. Dann würden inklusive Kadetten knapp 200 Personen an Bord sein, sagte Bornkessel. «Und das gibt uns am Samstag dann hoffentlich auch die Möglichkeit, wenn die Winde entsprechend sind, dass wir die Windjammerparade unter vollen Segeln auch anführen können.»
Im kommenden Jahr steht für die «Gorch Fock» eine USA-Reise an. Vor den Nord-Atlantik-Stürmen auf der Rückreise brauche der Crew nach den Erfahrungen des jüngsten Törns nicht angst und bange sein, sagte Bornkessel.
Auf der Reise habe die Besatzung bereits ein Planspiel für diesen Törn unter den Bedingungen der vergangenen Reise gemacht. «Und wir wären in 19 Tagen auf zumindest der von uns referierten Route über die Passatwinde zu den Bermudas gekommen», sagte Bornkessel. Wenn es ein Tag mehr werde, sei das auch nicht schwierig.
Zuvor haben Interessierte am Freitag (11.00 bis 17.00 Uhr) beim Open Ship die Chance, sich selbst ein Bild von der «Gorch Fock» zu verschaffen.