Gedenkstein ehrt Opfer von Frauenmörder Fritz Honka

Die Porträts sind nach Angaben des Vereins Garten der Frauen kriminalpolizeiliche Aufnahmen.
Die Porträts sind nach Angaben des Vereins Garten der Frauen kriminalpolizeiliche Aufnahmen. Foto: David Hammersen/dpa

Hamburg (dpa/lno) – Rund 50 Jahre nach ihrem Tod erinnert ein Gedenkstein auf dem Friedhof Ohlsdorf an die vier Opfer des Hamburger Frauenmörders Fritz Honka (1935-1998). Er hatte die Prostituierten zwischen Ende 1970 und Anfang 1975 in seiner Wohnung in Hamburg-Ottensen getötet. Nach einem Brand in dem Haus wurden die Überreste der Frauen entdeckt. Wegen Mordes in einem Fall und Totschlags in drei Fällen wurde Honka 1976 zu 15 Jahren Haft verurteilt und in eine Psychiatrie eingewiesen. 1993 war er wieder freigekommen.

Zwei der Frauen waren im KZ inhaftiert

Der Verein Garten der Frauen stellte den Gedenkstein am Sonntag auf, wie die Vereinsvorsitzende Rita Bake sagte. «Fast 50 Jahre nach dem Femizid an den vier Frauen ist es mehr als an der Zeit, ihren Lebensgeschichten nachzuspüren und sie in den Mittelpunkt zu rücken», erklärte der Verein. Die zwischen 1917 und 1928 geborenen Frauen seien mittellos gewesen. «Ihren Lebensunterhalt verdienten sie immer wieder mit Sexarbeit.» Zwei von ihnen seien bereits in der NS-Zeit als angeblich «asozial» in Konzentrationslagern inhaftiert worden. Die verwendeten Fotos sind nach Angaben des Vereins kriminalpolizeiliche Aufnahmen. 

Roman und Film über Honka

Der unter dem Namen Heinz Strunk bekannte Autor Mathias Halfpape legte 2016 den Roman «Der goldene Handschuh» über den Serienmörder Honka vor. Der Titel bezieht sich auf eine Kneipe auf St. Pauli, in der Honka verkehrte. Der Hamburger Regisseur Fatih Akin verfilmte das Buch. Der gleichnamige Film feierte im Februar 2017 Premiere. Der NDR hatte zuvor über den Gedenkstein berichtet.