Ermittlungen zu Drohnenflügen über Brunsbüttel eingestellt

Über dem Industriegebiet Brunsbüttel waren im vergangenen Jahr Drohnen gesichtet worden. (Symbolbild)
Über dem Industriegebiet Brunsbüttel waren im vergangenen Jahr Drohnen gesichtet worden. (Symbolbild) Foto: Christian Charisius/dpa

Brunsbüttel (dpa/lno) – Nach möglichen Drohnensichtungen über einem Industriegebiet in Brunsbüttel hat die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen in dem Fall eingestellt. «Es mag durchaus sein, dass unter den Sichtungen auch Drohnen gewesen sind», sagte der Flensburger Oberstaatsanwalt Thorkild Petersen-Thrö der Deutschen Presse-Agentur. Ein Täter habe sich jedoch nicht ermitteln lassen. Zuvor hatte das «Flensburger Tageblatt» berichtet.

Die Drohnenflüge sollen Anfang August vergangenen Jahres über dem ChemCoast Park begonnen haben. Direkt daneben liegen ein LNG-Terminal und ein stillgelegtes Kernkraftwerk. Es habe nur wenige Sichtungen gegeben, sagte Petersen-Thrö. Laut «Spiegel» sind seit dem 8. August in mehreren Nächten bis zu vier Drohnen über dem Gelände aufgetaucht. Die für Staatsschutzsachen zuständige Staatsanwaltschaft Flensburg leitete daraufhin ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Agententätigkeit zu «Sabotagezwecken» ein.

Zweiter Fall am Bundeswehrstandort Schwesing

Dagegen laufen die Ermittlungen nach der Sichtung von Drohnen über dem deutschen Luftwaffenstützpunkt in Schwesing bei Husum weiter. Es sei bislang allerdings noch kein Verdächtiger ermittelt worden, sagte Petersen-Thrö. 

Die «Süddeutsche Zeitung» hatte aus einem als Verschlusssache eingestuften Bericht an das Verteidigungsministerium zitiert, wonach im Januar mehrere Drohnen nahe dem «Patriot»-Standort Schwesing Ermittlungen wegen Spionageverdachts ausgelöst haben. In Schwesing ist unter anderem das «Ausbildungszentrum Flugabwehrraketen» untergebracht. Eine Sprecherin des Operativen Führungskommandos bestätigte im Februar «eine Mehrzahl an Drohnensichtungen am Bundeswehrstandort Schwesing im Januar».

Wie die «SZ» weiter berichtete, wurden offenbar besonders professionelle Drohnen eingesetzt, bei denen die Abwehrmaßnahmen der Bundeswehr versagten. Man habe vergeblich versucht, mit sogenannten Jammern und anderem Gerät sie vom Kurs abzubringen oder zur Landung zu zwingen.