Trainerin von Udo Lindenberg träumt vom nächsten WM-Titel

Profiboxerin Natalie Zimmermann will erneut den Weltmeistertitel gewinnen.
Profiboxerin Natalie Zimmermann will erneut den Weltmeistertitel gewinnen. Foto: Christian Charisius/dpa

Hamburg (dpa/lno) – Die Hamburger Profi-Boxerin Natalie Zimmermann (42) will erneut einen WM-Titel gewinnen. Am 23. Mai (DAZN) fordert die Leichtgewicht-Kämpferin die 14 Jahre jüngere amtierende Titelträgerin Terri Harper in Großbritannien heraus. Der Altersunterschied macht der Fitnesstrainerin und Physiotherapeutin, die auch den Musiker Udo Lindenberg trainiert, keine Sorgen. 

Im Gegenteil, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. «Das Wissen, das ich in den letzten 22 Jahren gesammelt habe, wird sie in zehn Jahren nicht gesammelt haben können. Das ist auch etwas, was mich beruhigt und selbstsicherer macht.» 

Beide Boxerinnen treffen im britischen Doncaster aufeinander. Geboxt wird vor mehreren Tausend Zuschauern, in das Fußballstadion passen etwa 15.000 Menschen. Zimmermanns Gegnerin Harper hält den WM-Gürtel des Verbands WBO. 

Erster WM-Titel 2023

Zimmermann hat 2023 in Gütersloh im Kampf gegen Edina Kiss ihren ersten WM-Titel des Verbands WIBF im Superleichtgewicht gewonnen. Nun gilt sie in ihrem 14. Profi-Duell als Außenseiterin. «Ich bin der Underdog. Sie ist der Local Hero. Wenn ich das gewinne, ist das wie ein Wunder, das Unmögliche möglich machen», sagte sie weiter. Ein Titel, den sie dann auch für ihr Team gewonnen hätte. «Mittlerweile unterstützt mich im Grunde ein ganzes Dorf», sagte sie. Dazu gehören Boxtrainer, Osteopathen, ein Mental-Coach und ein Ernährungscoach. 

Zimmermann trainiert fast nur mit Männern – und hofft, dass ihr auch das im Kampf hilft. «Ich hoffe, dass sie mich unterschätzt und dass das meine Stärke ist. Dass sie mich gar nicht so ernst nimmt und denkt: ‚Ach, die knalle ich so weg!‘ und dann denkt sie nachher: ‚Huch? Was ist das denn?‘.»

Mit 1000 Schafen aufgewachsen

Die 42-Jährige ist als eine von fünf Töchtern in der Nähe von Bungsberg (Schleswig-Holstein) aufgewachsen. Die Familie hat damals rund 1000 Schafe und 40 Pferde versorgt. Das Schleppen von Wassereimern und Strohballen habe sie stark und athletisch gemacht, sagte sie weiter. 

Mit dem Kampfsport hat Zimmermann erst als 20-Jährige angefangen, zunächst Taekwondo, dann Kickboxen, wo sie WM-Zweite wurde, und schließlich begann sie als 37-Jährige mit dem Boxen.