Im Ostseeresort Olpenitz wird wieder gebaut

Trotz Insolvenz soll im Ostseeresort Olpenitz weiter gebaut werden.
Trotz Insolvenz soll im Ostseeresort Olpenitz weiter gebaut werden. Foto: Christian Charisius/dpa

Kappeln (dpa/lno) – Im Ostseeresort Olpenitz rollen wieder die Bagger. Man werde im laufenden Insolvenzverfahren der Helma Ferienimmobilien GmbH weitere Bauabschnitte fertigstellen, teilte Insolvenzverwalter Manuel Sack mit. Damit werde das Ressort weiter aufgewertet. Möglich wurde das Investment von rund 13,7 Millionen demnach durch das Zusammenspiel von Eigentümern, Insolvenzverwaltern, Mitarbeitern der Helma-Ferienimmobilien sowie Fachplanern, Architekten und Bauunternehmen.

Insolvenzverfahren seit Herbst

Die Helma Ferienhaus GmbH ist auf Ferienhäuser vor allem an Nord- und Ostsee spezialisiert. Sie ist Entwicklerin des Ostseeresorts. Die GmbH hat – genau wie die Muttergesellschaft, die Helma Eigenheimbau AG und eine weitere Tochtergesellschaft – im März 2024 Insolvenz angemeldet. Das Insolvenzverfahren wurde im Herbst eröffnet. Mit dem Insolvenzantrag kamen in Bau befindliche Projekte in Olpenitz zunächst zum Stillstand. 

Auf dem ehemaligen Marinestützpunkt Olpenitz an der Schleimündung sollen insgesamt bis zu 7.000 Betten in Doppelhaushälften, Appartmentanlagen und Hotels entstehen. Aktuell sind mehr als 5.000 Betten in rund 1.000 Einheiten verschiedener Eigentümer in Betrieb. 

Helma hatte in Olpenitz seit 2013 das Sagen

Spatenstich für die Ferienanlage war bereits 2008. 2011 stellte die ursprüngliche Betreibergesellschaft Port Olpenitz Insolvenzantrag. Und die Träume vom größten Ferienresort Nordeuropas mit dem größten privaten Hafen der Welt platzten. Seit 2013 hat die Helma Ferienimmobilien GmbH mit Sitz in Lehrte (Niedersachsen) das Sagen auf dem Areal. Alles sollte ein wenig kleiner werden als von den ursprünglichen Betreibern geplant. Riesig ist das Ostseeresort dennoch. 

Weitere Wohnungen sollen bis 2026 fertiggestellt werden 

Nun geht es wieder voran: Im sogenannten Ferienpark drei am Matrosenring sollen unter anderem 74 Wohneinheiten und deren Außenanlagen fertiggestellt werden. Die 20 Häuser könnten im Herbst an die Eigentümer zur Vermietung übergeben werden, teilte der Insolvenzverwalter weiter mit. 

Außerdem sollen bis nächstes Jahr weitere Wohnungen im großen Poseidon-Gebäude fertiggestellt werden. Aktuell gleicht das Gebäude in erster Reihe am Hafen einer Bauruine. Hier geht es um den ersten Bauabschnitt. Die weiteren Bauabschnitte des «Poseidons» seien Gegenstand des laufenden Investorenprozesses.

Investoren für angefangene Bauten schwer zu finden

Dass dieser Schritt gegangen wurde, liegt den Angaben zufolge auch daran, dass man in der Regel schwer einen Investor findet, der angefangene Bauten weiterbaut. «Deshalb haben wir uns entschlossen, dass unter Regie des Insolvenzverwalters zu lösen», sagte Thomas Kühn von der betreuenden Kanzlei. Ziel sei, dass ein Investor nicht mit Altlasten belastet werde und dann auch ein Kaufpreis höher werde. «Man kann ehrlicherweise sagen, vor 14 Monaten war es nicht so attraktiv, dass die Leute uns die Türen eingerannt haben.»

Unbebaute Flächen in erster Reihe 

Es gebe noch eine Reihe hochattraktive Flächen «für zwei Hotels, Appartementanlagen und Doppelhaushälften», sagte Kühn. «So viele Hotelgrundstücke in erster Reihe an der Ostsee werden sie nicht mehr finden.» Es gebe drei indikative Angebote für die weiteren Bauabschnitte des «Poseidons», weitere unbebaute Flächen, zusätzliche Erschließungsmaßnahmen sowie eine noch zu installierende Resortgesellschaft. Weitere Angaben machte der Insolvenzverwalter zunächst nicht. 

«Zum Erfolg verdammt»

Der Bürgermeister der Stadt Kappeln, Joachim Stoll, freute sich, dass es in Olpenitz weitergeht. Für Kappeln und die Region sei das Ostseeresort bedeutend. Das erschließe sich beispielsweise durch die Lage und die schiere Größe der Anlage. «Daher sind wir zum Erfolg verdammt.» Man müsse das, was das Ostseeresort sein könne, zum Erfolg bringen. Daher sehe er in der Insolvenz auch eine Chance. Man erkenne heute, dass Investoren wieder Zutrauen bekämen.